Bratislava und Budapest an einem Frühlingstag (20.03.2010)

Veröffentlichen Sie hier Ihre Reiseberichte (Tripreports).
Publish your tripreports here.

Moderatoren: Markus, Triple Nickel

Antworten
Markus
Administrator
Beiträge: 2103
Registriert: Sonntag 23. November 2008, 19:09
Wohnort: Moers

Bratislava und Budapest an einem Frühlingstag (20.03.2010)

Beitrag von Markus »

Wie angekündigt hatte mich ein Tagestrip nach Bratislava (Slowakei) und Budapest (Ungarn) nicht zuletzt auf Grund der zufällig zeitlich sehr optimal liegenden Flüge gereizt. Nachdem mit Erscheinen des Sommerflugplans schnell klar wurde, dass dies nur noch bis Ende März in dieser Form möglich sein würde, wurden die Planungen wesentlich intensiver und resultierten Ende Januar in drei Buchungen:
NRN-BTS Ryanair FR6438, 0610-0755 (wirklich: 0612-0732)
Bratislava-Budapest: Student Agency Bus, 1045-1345 (wirklich: 1048-1325)
BUD-NRN Wizz Air W6261, 1905-2105 (wirklich: 1910-2050)

Nach einem langen Winter wuchs die Vorfreude jeden Tag etwas mehr, und am letzten Samstag hieß es um 3:30 morgens (bzw. nachts :o ): Raus aus den Federn, fertig machen, und eine Stunde später ab nach Weeze. Mit mäßigem Regen, der auf der A57 auch mal etwas mehr wurde, aber dem Wissen, dass ziemlich gutes Wetter an den Zielorten angekündigt wurde, erreichte ich das Ziel 40 Minuten später planmäßig 60min vor der STD. Direkt zum Gate fiel mir die erste Neuerung auf, man hat die Bordkartenkontrolle von der Handgepäckkontrolle entkoppelt, eine Person hat vor dem Eingang zur Warteschlange intensiv die Regeln kontrolliert. BTS war der erste Flug des Tages, die Sicherheitskontrolle entsprechend leer. Boarding per Pedes, Maschine schätzungsweise 70% ausgelastet.

Bratislava:
Ankunft BTS, Bustransfer über geschätzte 50m...
Bild

Besser hätte es nicht kommen können, strahlender Sonnenschein, aber noch ziemlich kalt (5°C).
Bild

Terminal von außen, bis hier wirkt alles ziemlich modern.
Bild
Bild

In die City ging es mit der Linie 61, Fahrzeit ca 25min, Kosten 0,70€, Umsteigen erlaubt.
Bild

Der moderne Eindruck setzte sich zunächst fort, auch wenn der Bus seine besten Tage schon weit überschritten hatte.
Der Bus fuhr zunächst durch einen Einkaufspark, der etliche moderne Namen präsentiert (Ikea, Mark und Spencer, Aldi, Lidl, Hornbach...).
Danach rieß es aber rapide ab, die Vororte sind geprägt von Verfall und muten ziemlich ärmlich an. Durch die dreckigen Busscheiben habe ich dann keine Fotos gemacht...
Bild

Ankunft am Hauptbahnhof, von dort bin ich noch ein paar Stationen mit der Tram ins Centrum gefahren.
Bild

Nun hieß es, kurz vor Neun: Zwei Stunden Sightseeing Bratislava. Mit der Stadtkarte des Ryanair Reiseführers bewaffnet habe ich die Wesentlichen auch leicht gefunden. Da die Geschäfte aber erst um 10:00 öffneten, war ziemlich tote Hose.
Michalská brána (Michaelertor):
Bild

Kostol svätých Jána z Mathy a Felixa z Valois (Trinitarierkirche):
Bild

Bratislavský hrad (Burg Bratislava):
Bild

Eine kleine Kirche auf der Župné námestie:
Bild

Ein paar Impressionen von den Altstadtgassen:
Bild
Bild

Hlavné námestie (Marktplatz) mit dem Stará radnica (Altes Rathaus):
Bild
Bild

Národne Divadlo (Nationaltheater):
Bild

Novy Most (Neue Brücke):
Bild

Oben drauf ist das sog. UFO, ein Restaurant:
Bild

Blick über die Donau flussabwärts:
Bild
Bild

Nochmal die Bratislavský hrad (Burg Bratislava):
Bild

Dóm svätého Martina (Martinsdom):
Bild
Bild
Bild
Bild

Fakultná Nemocnica S Poliklinikou Milosrdní Bratia (Fakultät & Hospital der barmherzigen Brüder):
Bild
Bild

Nochmal am Marktplatz:
Bild
Bild

Diese Figuren standen überall in der Stadt, hier passt die Figur prima zum ansäßigen Geschäft:
Bild

Nach diesem Rundgang war es nun 10:10 und höchste Zeit, den Weg zur städtischen Fernbus Station einzuschlagen. Inzwischen waren es 12°C.
Es folgen ein paar Bilder, stellvertretend für die innenstadtnahen Bezirke.
Bild
Bild

Ziemlich oft stehen moderne Architekturen wie hier...
Bild

...im krassen Gegensatz zu heruntergekommenen, heruntergekommen Bereichen wie dem folgenden (wobei es auf den Fotos hier gar nicht soooo schlimm ist):
(Wie erwähnt offenbart die früh morgendliche Fahrt durch die Randbezirke einen stark heruntergekommenen Eindruck).
Bild
Bild
Bild

Ziemlich unscheinbar, war das Fernbus Terminal nur durch die Werbetafeln zu erkennen.
Es ging durch eine Vorhalle, hinter der die Bussteige zum Vorschein kamen.
Bild

Der Bus war bereits eingetroffen und das Boarden im vollen Gange. Der Bus kam laut Plan aus Prag und es stiegen sehr viele Passagiere aus und ebenso viel wieder ein. Der Bus war nahezu ausgebucht. Bordservice: Kopfhörer, TV, Musik, Heißgetränke, Zeitungen gratis. Neben dem Fahrer gab es eine Stewardess. Kaltgetränke sehr günstig (0,5l Pepsi 80ct).
Bild

Ankunft in Budapest, Fernbushaltestelle Nepliget. Der Bus hatte ein Außenthermometer, welches bei der Ankunft 19°C vermeldete 8) .
Bild

Von dort aus ging es mit der Metro ein paar Stationen bis zur Station "Ferenciek tere" in Pest, von wo aus man die Váci utca (Waiznergasse, die Haupteinkaufsstraße) ablaufen kann.
Bild

Diese Einkaufsstraße führt direkt zum Vörösmarty tér (Vörösmarty-Platz), dem Sammelpunkt aller Touristen in Budapest ;-)
Bild

Dort gibt es etliche Imbisstände, welche gegen Halb Drei ein passendes Mittagessen anbieten.
Links: Kassler mit Sauerkraut, rechts: Gebratenes und stark gewürztes Fleisch mit Zwiebeln. Dazu gab es Brot, die Portionsgröße ist frei, abgerechnet wird nach Gewicht.
Bild
Bild

Von dort aus ging es weiter ans Donauufer (die Hauptstraße verläuft parallel dazu).
Auf der gegenüberliegenden Uferseite (=Buda) liegt das Burgviertel Vár, auf einem Hügel liegen dort einige Sehenswürdigkeiten:
Burgpalast:
Bild

Citadella (Zitadelle):
Bild

Die berühmte Erzsébet híd (Elisabethbrücke bzw. Kettenbrücke):
Bild

Auf dem Weg zur Brücke erblickt man die Magyar Tudományos Akadémia (Ungarische Akademie der Wissenschaften)
Bild

Es folgen ein paar Bilder während des Überquerens der Donau
Bild
Bild
Bild
Bild

Nach der Überquerung sollte es auf den Hügel hinauf gehen.
Man kann auf verschiedenen Wegen auch zu Fuß hoch, angesichts der extrem wenigen Zeit sowie einsetzender Ermüdungserscheinungen wurde aber ohne großes Nachdenken die technische Variante gewählt: Budavári Sikló (Seilbahn).
Bild

Sehr hoch geht es nicht, dafür aber ziemlich steil:
Bild

Ausblick von oben (Aussichstpunkt)
Bild

Südlich der Kettenbrücke:
Bild
Bild

Nördlich der Kettenbrücke, mit imposantem Parlamentsgebäude:
Bild
Bild
Bild

Auf der anderen Seite des Hügels
Bild

Ausgegrabene Grundmauern
Bild

Ein Stückchen weiter auf dem Hügel ging es zur (leider eingerüsteten) Mátyás templom (Matthiaskirche)
Bild
Bild

Daneben findet sich die Halászbástya (Fischerbastei,)...
Bild
Bild

...von der man ebenfalls einen super Ausblick hat.
Bild
Bild
Bild
Bild

Auf dem Rückweg begegnete mir noch eine traditionelle Gesangsformation.
Bild
Bild
Bild

Und schon bin ich wieder kurz vor der Seilbahn Station,...
Bild

...vorher aber noch ein letztes Mal die tolle Aussicht genießen. Zusätzlich zu den normalen Hop-On/Off-Sightseeing-Bussen gibt es in Budapest auch ein Amphibienfahrzeug.
Hier ist es gerade zu Wasser, auf dem Weg zur Brücke kam es uns aber auch auf der Straße entgegen.
Bild

Seilbahnstation Berg:
Bild

Und ab nach unten.
Bild

Seilbahnstation Tal:
Bild

Durch den Berg wurde ein Tunnel gebrochen.
Bild
Bild
Bild

Die Fischerbastei von unten:
Bild

Zurück ging es wieder über die Kettenbrücke, diesmal auf der anderen Seite.
Bild

Ziel sollte die Metrostation "Deák Ferenc tér" sein, mit einem kleinen Umweg an der Szent István-bazilika (St.-Stephans-Basilika) vorbei.
Bild
Bild

Die Innenansicht passte zeitlich leider nicht mehr, so ging es direkt weiter zur Metrostation.
Bild

Mit der Metrolinie 3 kann man bis zur Endstation Kobánya-Kispest fahren, von dort fährt in kurzen Zeitabständen der Expressbus 200E.
Fahrtdauer 2x15min plus Umsteigen. Mit einem Umsteigefahrschein wohl die günstigste Verbindung zu Ferihegy 1, dem Billigflieger Terminal.
Das Terminal wurde vor wenigen Jahren erst renoviert und präsentiert sich sehr modern.

90 Minuten vor Abflug ein sehr seltenes Erlebnis: Bordkarte am Schalter abholen (bis 1. April noch kostenlos).
Noch einen Snack eingeworfen, sowie alle Getränke dank der tollen Flüssigkeitsregelung ausgetrunken, ging es direkt durch die leere Siko (es war in dem Zeitfenster der einzige Flug).
Der Flieger sollte aus Treviso kommen, es war wohl mal kein Nebel dort und so erreichte der Jet bereits 15min vor STA den etwas versetzt liegenden Stand.
Boarding nach "Düsseldorf" :twisted: via Bus, Pushback pünktlich.
Es sollte mein erster Wizz Air Flug sein. Flieger war fast ausgebucht, und dank freier Sitzplatzwahl war ich froh, im ersten Bus gelandet zu sein. Die Kabine wirkte leicht schäbig (das Lila des Kunstleders war im Kopfbereich schwärzlich, die Kopfteilschoner fehlten komplett), dank Sitztasche war es gefühlt enger als im Ryanair Jet. Glücklicherweise haben die Kinder vor mir aber davon abgesehen, die Sitze nach hinten zu verstellen. Ansonsten ein ruhiger Flug, bis auf, dass das Licht während der kompletten Landung im gesamten Airbus hochfrequent flackerte. Insgesamt ist das Preis/Leistungsverhältnis ähnlich Ryanair zu bewerten.

Fazit
Bratislava:
Lohnt sich für einen halben bis ganzen Tag. Die wichtigsten Punkte hatte ich in zwei Stunden locker durch (mit Frühstückspause beim goldenen M). Etwas mehr Zeit, und ich wäre die Burg hoch gekraxelt. Nun wird die Strecke eh eingestellt, die Frage nach einer Wiederkehr stellt sich also erst gar nicht.
Budapest:
Sehr schöne Stadt - sehr viel zu sehen. Drei Stunden sind definitiv zu wenig. Ich komme irgendwann wieder - dann für ein paar Tage.
cabfish
Senior User
Beiträge: 679
Registriert: Freitag 15. Oktober 2004, 16:58

Re: Bratislava und Budapest an einem Frühlingstag (20.03.2010)

Beitrag von cabfish »

Danke für den super ausführlichen Bericht. Hatte Budapest schon länger auf der 'Wunschliste' stehen. Nun wird es wohl was werden. Sieht ja so aus, als wenn man die Zeit zwischen den beiden Verkehrstagen So und Do ganz gut ausfüllen kann 8)
Joe Cool
Senior User
Beiträge: 756
Registriert: Dienstag 19. Oktober 2004, 08:48

Re: Bratislava und Budapest an einem Frühlingstag (20.03.2010)

Beitrag von Joe Cool »

Danke für den gut gemachten Tripreport!!

Mein persönliches Fazit: Bratislava kann seine sozalistische Vergangenheit nun wirkich nicht verleugnen, Altes ist häufig heruntergekommen und alles Neue wurde mit viel viel Beton "verziert", bzw. kreiert, schade....

Budapest dagegen, trotz ebenfalls sozialistischer "Vorgeschichte" ist auf jeden Fall ein tolles Reiseziel, das ich auch gerne mal besuchen möchte.

Bis die Tage

Joe


Es gibt zwei Dinge, die unendlich sind: Das Universum und die menschliche Dummheit.

KarlNRN
Senior User
Beiträge: 1113
Registriert: Mittwoch 14. September 2005, 00:22
Wohnort: 47627 Kevelaer - Kervenheim

Re: Bratislava und Budapest an einem Frühlingstag (20.03.2010)

Beitrag von KarlNRN »

Dann auch mal von mir ein Danke, für die :o vielen Bilder :lol: ,
und Information zu deinen Tripreport Bratislava und Budapest!

KarlNRN :wink:
heinz-w
Moderator
Beiträge: 4601
Registriert: Montag 2. Februar 2004, 16:34
Kontaktdaten:

Re: Bratislava und Budapest an einem Frühlingstag (20.03.2010)

Beitrag von heinz-w »

Super Bericht - schöne, informative Fotos

In beiden Städten war ich schon , allerdings nicht in dieser Kombination.
Klar, Budapest bietet eine Menge mehr als Bratislava, aber auch Bratislava hat seine Reize.
Allerdings war ich im Sommer dort, mit dem entsprechenden Leben in der City etc. (gutes, preiswertes Essen, billiges Bier etc)

Eigentlich schade, dass die Flüge nach Bratislava eingestellt werden. Von hier nach Wien war es schließlich nur ein Katzensprung.
Antworten