Neues aus Absurdistan

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heinz-w
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Neues aus Absurdistan

Beitrag von heinz-w »

Ein netter Kommentar aus der Broschüre der PRO Flughafen Frankfurt:
EDITORIAL

Nachtgedanken aus Absurdistan

Sehnsucht nach Nachtruhe von 22-6 Uhr hat mich ergriffen. Ein Traum! Ich stelle mir vor, die Fluglärmgegner setzten sich durch, und in der Republik würden alle Verkehrssysteme gleich behandelt. Wäre ja nur gerecht!
Und so wäre z. B. mit dem Eisenbahnverkehr ab 22 Uhr Schluss, und die Menschen würden mit dem Früh-Zug ihren Arbeitsplatz nicht erreichen. Natürlich unterlägen Autobahnen und Bundesstraßen dem gleichen Gesetz. Nachtstopp von 22-6 Uhr!

Das öffentliche Leben müsste dann natürlich so ausgerichtet werden, dass die letzte Straßenbahn um 22 Uhr im Depot die Lichter ausmacht — von wegen der Nachtruhe. Aber reichte das dem Straßenlärmgeplagten z. B. am Friedberger Platz? Nein; denn auch er hat sein Recht. Also, ab 22 Uhr Fahrverbot für PKW! Dann könnten Polizei, Feuerwehr und die Rettungsdienste ohne Martinshorn durch die Stadt brausen.
Was bleibt da noch? Ach ja, der Fernseher raubt mir die verdiente Nachtruhe. Also ab 22 Uhr Schluss mit dem Programm. Und ab sofort kein Geläut mehr in der Nacht, auch kein „Totenglöcklein“! Hundegebell und Hühnerkrähen ebenfalls. Bleibt nur noch ein Krachmacher: Gewitter mit Blitz und Donner werden für die Zeit der Kernnacht verboten. Einzelheiten werden mit den himmlischen Gesandten auf Erden abgesprochen. Ihre Einsatzbereitschaft haben die Kirchen ja schon bei den Anti-Lärm-Demonstrationen bewiesen.

Diese totale Nachtruhe hätte einen super Nebeneffekt: Endlich würde der Flugverkehr weiter eingeschränkt. Anreise und Sicherheitskontrollen bewirkten, dass der erste Flieger erst ab 8 Uhr starten dürfte. Und da niemand auf den unbequemen Bänken der FRA übernachten will, sollte er spätestens um 20 Uhr den Flieger verlassen, nach Hause fahren oder ein Hotel aufsuchen.
Einfach himmlisch, diese Nachtruhe! Denn nun hat der gut versorgte Pensionär der Deutschen Bank, ehemals Vielflieger und Besitzer einer LH-Senator-Ehrenkarte, endlich sein Ziel erreicht und Ruhe auf dem Lerchesberg.

Liebe Leser, Ich wünsche uns mehr Nachdenklichkeit. Gute Nacht!

Ihr
Ernst Müller
Bürgeraktion PRO Flughafen e.V.
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