Fusion Germanwings/TUIfly

[Martin]

Quelle: WDR

Gehen Germanwings und Tuifly bald gemeinsame Wege?
Billigflieger sprechen über Fusion
Auf dem deutschen Flugverkehrsmarkt bahnt sich offenbar eine erneute Fusion an. Nach Informationen aus Branchenkreisen sprechen die Billigflieger Germanwings und Tuifly über einen möglichen Zusammenschluss.

Zusammenschluss möglich
Nach einem Vorabbericht der Zeitschrift "Manager Magazin" soll im Falle einer Fusion der Markenname Tuifly entfallen. Das Unternehmen war erst im Sommer 2007 aus den beiden TUI-Ablegern Hapag-Lloyd Express (HLX) und Hapagfly entstanden. Gemeinsam mit Germanwings gehörte HLX zu den Pionieren des boomenden Billigflugmarktes. Laut einer Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben beide Unternehmen in diesem Segment derzeit zusammen einen Marktanteil von 21 Prozent. Branchenprimus ist Air Berlin mit einem Anteil von 23 Prozent.


Experte: Preise bleiben stabil
Für den Luftfahrtexperten Klaus-Heiner Röhl vom Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln wäre ein Zusammenschluss beider Unternehmen "nicht abwegig". Auf dem gesamten Flugverkehrsmarkt gebe es starke Konzentrationstendenzen. Erst in diesem Jahr hatte Air Berlin den Düsseldorfer Ferienflieger LTU übernommen. "Germanwings und Tuifly sind neben Air Berlin die letzten beiden "Großen auf dem Markt", sagt Röhl. Zudem würden sie sich in ihrem Angebot recht gut ergänzen.

Nach Ansicht Röhls würde die Fusion keine höheren Flugpreise zur Folge haben. Vor allem im europäischen Verkehr - also auf den beliebten Routen in die Mittelmeerländer - sei die Konkurrenz weiterhin sehr groß.


TUI auf der Suche nach neuer Strategie
Bislang haben sowohl TUI als auch die Lufthansa, die Germanwings steuert, einen Kommentar zu den Gesprächen abgelehnt. Europas größter Tourismuskonzern TUI denkt bereits länger über eine neue Strategie für das deutsche Fluggeschäft nach. Hintergrund: Viele unabhängige Reiseveranstalter scheuen davor zurück, ihre Angebote mit einem Flugangebot zu koppeln, auf dem das Logo des Konkurrenten TUI steht. Die Auslastung der Maschinen war zuletzt so deutlich zurückgegangen, dass die Zahl der Flugzeuge in der kommenden Sommersaison reduziert werden soll.