V-Birt! Niemals geht mann so ganz, irgendwas bleibt immer!

Was sich an anderen Flughäfen in Deutschland & Europa sonst noch so tut.
Everything which is going on related to other airports in Germany & Europe.

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KarlNRN
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V-Birt! Niemals geht mann so ganz, irgendwas bleibt immer!

Beitrag von KarlNRN »

Hallo zusammen.

Diesen Zeitung Artikel Hinweis, habe ich im Hahn Forum
(Thema Airport Lübeck) gelesen. Und dabei habe ich den
Namen :D V-Birt :D gelesen!!!

Wie heißt es in einem Abschieds Lied:
Niemals geht mann so ganz, irgendwas bleibt immer!


Hier der ganze Artikel der Berliner Online Zeitung.

EG. KarlNRN

Berliner Zeitung
Online 13. Juli 2007
Wirtschaft

EU geht gegen Konditionen für Billigairlines vor
Verdacht auf unzulässige Beihilfen am Flughafen Schönefeld
und an anderen deutschen Airports
Gerold Büchner und Thorsten Knuf

BRÜSSEL. Der Flughafen Berlin-Schönefeld ist ins Visier
der europäischen Wettbewerbshüter geraten.
Wie EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot gestern
in Brüssel mitteilte, leitete die Behörde ein förmliches
Prüfverfahren wegen möglicher unzulässiger Subventionen
für Billigfluggesellschaften ein, die den Flughafen im Berliner
Süden benutzen. Der Airport-Betreiber soll mit diversen
Gesellschaften niedrigere Flughafen-Entgelte vereinbart haben,
die die Werte der veröffentlichen Entgeltordnung unterschreiten.
Da der Flughafen im Besitz des Bundes sowie der Länder Berlin
und Brandenburg ist, könnte es sich "um rechtswidrige und mit
dem Gemeinsamen Markt unvereinbare staatliche Beihilfen
handeln",so die EU-Kommission.

Der Sprecher der Berliner Flughäfen, Ralf Kunkel, demonstrierte
gestern Gelassenheit und wies die Vorwürfe zurück. "Wir haben
bereits im letzten Jahr entsprechende Fragen der EU-Kommission
dazu beantwortet. Sollten noch weitere auftauchen, werden
wir uns gern äußern", sagte er der Berliner Zeitung. "Wir haben
am Flughafen Schönefeld eine Gebührenordnung mit Rabattsystem,
die für alle Fluggesellschaften ob klassischer Linienflieger oder
Low-Cost-Carrier gleichermaßen gilt und die öffentlich
einsehbar ist." Nachlässe würden beispielsweise gewährt,
wenn eine Fluglinie neue Strecken aufnehme oder besonders
viel Verkehr mit einem höheren Passagieraufkommen an
den Flughafen bringe, erläuterte Kunkel. "Wir haben das
für alle geltende Rabattsystem entwickelt, um Schönefeld
zu stärken." Im Gegensatz zum Flughafen Berlin-Tegel,
der mit zwölf Millionen Passagieren am Rande der Kapazität
arbeitet, hat Schönefeld mit sechs Millionen noch Reserven.
Wie Kunkel betonte, seien die Gebühren in Schönefeld von
den zuständigen Luftverkehrsbehörden genehmigt worden.

Wie die Kommission weiter mitteilte, prüft sie auch den
Exklusiv-Vertrag, den der Airport mit dem britischen
Billigflieger Easyjet für die Nutzung des Terminals B
abgeschlossen hat. "Die Kommission bezweifelt,
ob der von Easyjet gezahlte Pachtzins dem Marktwert
des Terminals entspricht, vor allem da dem Abschluss
des Vertrages keine öffentliche Ausschreibung vorausging",
teilte die Brüsseler Behörde mit. Dazu wollte sich der Berliner
Flughafen-Sprecher nicht äußern.

Günstigere Gebühren

Easyjet hatte 2004 in Schönefeld ein Drehkreuz eingerichtet
und bietet von dort aus Flüge zu zahlreichen europäischen
Zielen an. Dem Unternehmen sind laut EU-Kommission
für einen Zeitraum von zehn Jahren vergünstigte Konditionen
eingeräumt worden. Deren Rechtmäßigkeit zweifelt die Brüsseler
Behörde ebenso an wie die von Vereinbarungen mit weiteren
Airlines. So soll der Flughafen Ermäßigungen und Marketinghilfen
für die Gesellschaften Aer Lingus, Basic Air, Fairline,
German Wings, Iceland Air, Ryanair,
:D V-Bird :D und Volare gewährt haben.

Aber auch die Finanzen der Flughafengesellschaft selbst
interessieren die Wettbewerbshüter. Unter Umständen könnte
es sich bei der Quersubventionierung von Betriebsverlusten
in Schönefeld mit Betriebsgewinnen an den Flughäfen Tegel
und Tempelhof um staatliche Beihilfen zu Gunsten Schönefelds
handeln, hieß es. Kunkel äußerte über diesen Vorwurf
Verwunderung, da die Berliner Flughäfen ein gemeinsames
Unternehmen seien.

Auch anderen Flughafengesellschaften in Deutschland und
Europa steht Ärger mit der Kommission ins Haus. Ähnliche
Prüfverfahren wie gegen Schönefeld leitete die Behörde
gestern gegen die Airport-Gesellschaften in Dortmund,
Lübeck und Tampere Pirkkala (Finnland) ein.

Die Konditionen, die Flughäfen Billigfliegern einräumen,
sind immer wieder Anlass zu Auseinandersetzungen mit
konkurrierenden Airlines.

Air-Berlin-Chef Joachim Hunold hatte beim Start von
Easyjet in Berlin im Jahr 2004 vor einer Wettbewerbsverzerrung
durch Sonder-Absprachen gewarnt.
Eine in erster Instanz durch Air Berlin gewonnene Klage
gegen die Vorzugskonditionen für Billigflieger in Schönefeld
endete in einem Vergleich, der das für alle zugängliche
Rabattsystem beinhaltet. Air-Berlin-Sprecher Peter Hauptvogel
sagte gestern der Berliner Zeitung, dass die Airline mit
Interesse das Vorgehen der Brüssler Kommission verfolge,
man selbst sei aber nicht involviert. Vielmehr habe der
Bundesverband Deutscher Fluggesellschaften in Brüssel
auf Klärung gedrängt. Denn seit Jahren beklagen
Fluggesellschaften, aber auch Airports unzulässige Vorteile,
mit denen vor allem kleinere, aber auch mittelgroße Flughäfen
am Boom der Billigflieger teilhaben und sie auf ihre Flugplätze
lotsen wollen. Das besondere Ärgernis dabei: Diese Flughäfen
befinden sich größtenteils in kommunalem oder Landesbesitz.
Ihre Verluste werden aus Steuermitteln gedeckt. So prüft
die EU-Kommission, ob die Stadt Dortmund, ihren Flughafen
mit Gewinnen der Stadtwerke illegal unterstützt.

Berliner Zeitung, 11.07.2007
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