FAZ.net: Absturzkandidat V BIRD???

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Norbert
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FAZ.net: Absturzkandidat V BIRD???

Beitrag von Norbert »

FAZ.net:

Luftverkehr
Am Himmel wird es eng
Von Winand von Petersdorff und Thiemo Heeg

23. Mai 2004 Nie war es so billig wie heute, eine neue Fluggesellschaft aufzubauen. Zu Hunderten stehen ungenutzte Gebrauchtflugzeuge in der Wüste von Arizona. Mit etwas Glück überlassen die Besitzer wagemutigen Unternehmern die Maschinen unentgeltlich, solange die sie nur von den Kosten für Versicherung, Aufbewahrung und Instandhaltung befreien.

Wenig problematisch sind auch die Flughafenentgelte. Vor allem in der Provinz lassen sie sich auf Null drücken, wenn man sich die Gebühren durch Marketing- und Baukostenzuschüsse kompensieren läßt - Ryanair macht es vor. Ein billiges Internetportal schließlich ersetzt andere Vertriebskanäle.

Kosten für Airline-Projekt: acht Millionen Euro

Flugpersonal ist nach den Entlassungswellen in der Branche nachgiebiger geworden und gelegentlich bereit, Ausbildung und Uniformen selbst zu bezahlen - das ist der Trend bei Easyjet. Fürs Catering bittet man Passagiere zur Kasse, Koffer sollen sie selbst tragen. Und um seine Billig-Airline bekannt zu machen, gibt man das Großmaul - wie es Ryanair-Chef Michael O'Leary tut.

So ausgestattet, kostet ein Airline-Projekt gerade mal fünf bis acht Millionen Euro, vermuten Experten. Was ist das schon, wenn man dafür in illustren Kreisen fallenlassen darf: "Ja, mir gehört eine Fluglinie." 50 Fluggesellschaften nennen sich heute in Europa Low-Cost-Carrier. Die meisten sind in den vergangenen drei Jahren entstanden, was angesichts des schrumpfenden Investitionsaufwands kein Wunder ist.

Härtere Zeiten für Billigheimer

Doch die Zeiten werden härter für die Billigheimer. In Deutschland liefern sich die Gesellschaften untereinander und mit traditionellen Airlines wie Lufthansa zur Zeit einen Preiskrieg um Mallorca. Für Passagiere ist das prima. Einigen Airlines allerdings droht der Absturz. "In zwei bis drei Jahren werden von 50 Low-Cost-Airlines in Europa noch 20 übrig sein", prognostiziert Wolfgang Kurth, Chef der Tui-Billigflieger-Tochter HLX.

Bislang galten Kooperationen unter Billigfliegern quasi als Branchen-Tabu. Das wird sich ändern, weil der Druck wächst. Schon die gestiegenen Kerosinpreise erhöhen den Zwang zur Zusammenarbeit. Wachsen, unterschlüpfen oder ausscheiden, das sind die Optionen der Fluggesellschaften. "Im Sommer beginnt die Auslese", sagt Andreas Knorr, Wirtschaftsprofessor an der Universität Bremen. Selbst große Namen müssen zittern.

Easyjet

Die Briten sind die Angreifer. Sie wollen dieses Jahr den deutschen Markt erobern und versetzen die Konkurrenz jetzt schon in helle Aufregung. 13 Routen will Easyjet von Berlin-Schönefeld aus bedienen, Strecken von Dortmund und Köln-Bonn folgen im Juni und Juli. Chef Ray Webster sagte Ende April in Berlin: "Wir beginnen heute eine der größten Markteinführungen in unserer Geschichte." Und: "Wir vermuten, daß einige unserer Wettbewerber sterben."

Webster steht allerdings selbst unter Druck. 240 Airbus hatte er im Herbst 2002 geordert, in diesem Jahr muß er 20 in seine Flotte nehmen. Dafür müssen schnell neue Routen her. In der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs 2003/04 verzeichneten die Briten einen Verlust von 40 Millionen Euro. Anfang Mai gab Webster einen pessimistischen Ausblick: Der Kurs der Aktie brach vorübergehend um ein Fünftel ein. Trotzdem erwarten alle Experten, daß Easyjet am Ende der Konsolidierung als einer der Sieger dastehen wird.

Air Berlin

Joachim Hunold hat den deutschen Billigflieger groß gemacht und selbst in schwierigen Zeiten vergleichsweise gute Zahlen vorgelegt. Ihn treffen jetzt aber die Angriffe des Rivalen Easyjet wie auch Billigangebote der Lufthansa für Mallorca-Flüge.

Dazu kommt die im Raum stehende Drohung der Lufthansa-Chartertochter Condor, die Hunold "an die Wand spielen will", sobald sie die eigenen Kosten im Griff hat. Kann Air Berlin alleine überleben? Anfang des Jahres fanden nach Informationen dieser Zeitung Gespräche zwischen dem Tourismuskonzern TUI und Air Berlin über eine Übernahme statt. Sie blieben ohne Ergebnis. Fest steht aber, daß Hunold dringend Eigenkapital sucht, um seine Expansionspläne zu finanzieren. Der von ihm lancierte Plan zum Börsengang scheint eher unwahrscheinlich. Zu verschachtelt und undurchsichtig ist sein Konzern für die Börse. Außerdem liebt Hunold die schnelle Entscheidung. Die Struktur einer börsennotierten AG mit Aufsichtsrat würde ihn bremsen. Zum hemdsärmeligen Chef paßt am besten ein stiller Finanzinvestor, zumal einer seiner Altgesellschafter offenbar gerne aussteigen würde. Zudem setzt Hunold erfolgreich auf Kooperationen wie mit dem einstigen Erzfeind Hinrich Bischoff und dessen Germania oder mit Niki Laudas Airline Niki.

Germanwings

Chef Friedrich-Wilhelm Weitholz hat den Low-Cost-Carrier der Lufthansa-Beteiligung Eurowings im April in die Gewinnzone geführt. Mit strengem Kostenmanagement und billigem Internet-Vertrieb behauptet sich die junge Airline und baut zielstrebig ihre Routen aus. Weitholz will mehr. "Die Airbus-Maschinen von Condor würden sehr gut zu uns passen." Condor ist der tiefrote Flugdienst des Tourismuskonzerns Thomas Cook. Vorstand Ralf Teckentrup versucht ihn in diesen Tagen in Verhandlungen mit Gewerkschaften rigoros auf Sparkurs zu trimmen. 100 Millionen Euro hatte die Condor-Flotte laut Branchendienst Touristikreport im vergangenen Jahr versenkt. "Wieso muß ein Reisekonzern Flugzeuge haben", fragt Weitholz. Er könnte sie doch bei Billigfliegern wie Germanwings chartern. Ganz fern dürften diese Gedanken Teckentrup nicht sein, hat er selbst doch schließlich die Germanwings-Gründung mit auf den Weg gebracht.

Hapag Lloyd Express (HLX)

Die TUI-Tochter hat im vorigen Jahr einen Verlust von 80 Millionen Euro geschrieben. Sie wird gerade wieder enger mit der teureren Schwestergesellschaft Hapag Lloyd Flug verzahnt. Ansonsten sucht sie ihr Heil in Kooperationen, etwa mit der italienischen Volareweb. Im Juni soll eine Marketing-Zusammenarbeit mit der polnischen Air Polonia starten, wie es in der Branche heißt. In Köln macht vor allem Germanwings HLX das Leben schwer. Und demnächst Easyjet. Experten erwarten eine Umstrukturierung.

Ryanair, DBA und die anderen

Das Geschäftsmodell von Ryanair ist dieses Jahr erstmals ernsthaft in Zweifel gezogen worden, nachdem die EU-Kommission Zuwendungen durch Flughäfen verbot und die Gewinne nicht im gewohnten Maße steigen. Dramatische Kursverluste waren die Folge. Allerdings verfügen die Iren über die beste Kostenstruktur in der Branche. DBA lebt von einem Abschiedsgeld, das Alt-Eigentümer British Airways dem Käufer Hans Rudolf Wöhrl gegeben hat. Bald dürfte es alle sein. Dann könnte es düster werden, vermuten Berater und Rivalen. Auf die Liste der Absturzkandidaten setzen sie auch die niederländische V-Bird, die von Düsseldorf-Niederrhein aus fliegt. Bald landen neue Maschinen in der Wüste von Arizona.

Quelle faz.net vom 24.05.2004

http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C8 ... ntent.html
Triple Nickel
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Beitrag von Triple Nickel »

Mmmmmm....


Die antwort:

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Ron
K-Man
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Re: FAZ.net: Absturzkandidat V BIRD???

Beitrag von K-Man »

Rheinair hat geschrieben:FAZ.net:

Auf die Liste der Absturzkandidaten setzen sie auch die niederländische V-Bird, die von Düsseldorf-Niederrhein aus fliegt. Bald landen neue Maschinen in der Wüste von Arizona.

Quelle faz.net vom 24.05.2004

http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C8 ... ntent.html
Warum wird V-Bird auf die Liste der "Absturzkandidaten" gesetzt? Ãœbrigens finde ich das Wort im Zusammenhang mit einer Fluggesellschaft ziemlich unpassend.

Legen die Autoren handfeste Gründe für eine mögliche V-Bird Pleite da, oder ist das bloße Vermutung und Polemik? Wenn es letzteres ist, ist so eine Aussage rufschädigend und man sollte den Autoren dringend raten sowas zu untermauern, oder direkt zu unterlassen...

Oder wie seht Ihr das?

Gruß,
K-Man
Maik
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Re: FAZ.net: Absturzkandidat V BIRD???

Beitrag von Maik »

K-Man hat geschrieben: Legen die Autoren handfeste Gründe für eine mögliche V-Bird Pleite da, [...]?
Nein, tun sie nicht.

Wie denn auch. Es gibt von V Bird keine offiziellen Zahlen zu Gewinn, Verlust oder Auslastung. Wie soll man ohne sowas vernünftige Prognosen stellen? Also setzt man die Airline erstmal auf die Abschussliste.
Maik
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Roel
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Beitrag von Roel »

It's a very very bad article. They say something (Vbird is likely to be gone soon) without any arguments, without any facts... I finished my Dutch exam an hour ago and I can tell you all: the most important rule to make a statement is to have (good) arguments for it :wink:

Little balance of facts:
Vbird is increasing its fleet, is increasing its destinations, is increasing its ammount of passengers.
These are only good facts, so no need to worry about :D
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